Tag 4 – Siem Reap
Tag 4! Halt! Bevor wir mit Tag 4 beginnen, muss ich „Tag 3 – Bangkok Chinatown – Anreise Siem Reap“ noch um ein paar Stories erweitern.
Es begann schon mit der Fahrt von unserm Hotel The Tawana zum Flughafen. Unser Taxifahrer war mir so nicht groß aufgefallen. Die Fahrt sollte uns jetzt 800 Baht kosten. Was für ein Großraumtaxi (ein Siebensitzer) anscheinend normal war. Bei der Ankunft hatten wir pro Taxi ca. 450 Baht bezahlt. Dabei hatten wir da unterschiedlich bezahlt. Dani und ich hatten bei der Ankunft auf Taximeter bestanden. Während die anderen drei einen Pauschal-Preis akzeptiert hatten (450 Baht). Bei uns kam das Taximeter auf 330 Baht. Jedoch mussten wir bei allen Mautstellen selber in die Tasche greifen (25 Baht + 50 Baht). Somit kamen wir zwar etwas günstiger weg, jedoch hatten wir einen sehr murrenden Fahrer gehabt.
Zurück zu unserm Fahrer, der uns zum Flughafen fuhr. Mitten auf der Strecke packte er sein Repertoire an Unterhaltung aus. Angefangen von Elvis Presley Gesangseinlagen. Danach vollführte er während der Fahrt kleine Zauberkünste! Lies Tücher verschwinden oder die Farbe wechseln. Ein kleiner Presley-Copperfield 🙂
Nach dem Check-In am Flughafen, fing es an zu regnen und der Regen wurde immer heftiger, sodass es in Kübeln runterkam. Aufgrund des Regens war der Flug am Anfang leicht turbulent, jedoch kam es, bis auf eine kleine Verspätung, zu keine weiteren Zwischenereignisse.
Als wir in Siem Reap ankamen war Passkontrolle angesagt. Das Visum-on-Arrival kostete 30 Dollar + Passbild. Wer kein eigenes Passbild dabei hatte, musste noch zwei Dollar drauf legen. Und wer kein Bargeld hatte, der konnte das Geld am ATM Automaten im Flughafengebäude abheben.
Draußen wartete das Taxi bereits auf uns, das uns zum Hotel Angkor Secret Garden Inn bringen sollte. Im Hotel angekommen: die erste Ernüchterung! Angkor Secret Garden Inn Hotel war wirklich irgendwo im Nirgendwo „secret“ versteckt in einer dunklen Gasse. Die Zimmer waren im Internet besser abgebildet als die Realität um 23 Uhr lokale Zeit es hergeben konnte. Wir hatten ein Drei-Bett-Zimmer und ein Doppelbettzimmer vorab in Deutschland gebucht. Im Drei-Bett-Zimmer fiel die Wandfarbe teilweise schon herab. Das ca. 5 qm große Bad, in der die Dusche fast nahtlos in die Toilette überging, wirkte wenig einladend. Bei einem Zimmerpreis von $ 45 für drei Nächte hätten wir damit rechnen müssen, dass dieses Hotel eher ein Ort für Backpacker war. Schnell wurde der Entschluss gefasst (vorwiegend vom weiblichen Teil der Gruppe) ein anderes Hotel zu suchen und zu finden. Gesagt! Getan! Die Koffer unter den Armen und die Rucksäcke auf den Rücken wanderten wir los nach gefühlten 10 Minuten Zimmerbelegung im Secret Garden Hotel. Wir bogen gleich in das erste große Hotel ein, das uns auf dem Weg lag. Das Hotel hieß The Angkor Davann Luxury Hotel and Spa und wurde vor ca. einem Jahr eröffnet. Bevor wir uns für Angkor Davann Hotel entschieden, haben wir uns zuerst die Zimmer genau zeigen lassen. Wir bekamen ein großes Drei-Bett-Zimmer Suit mit freistehender Badewanne und moderner Dusche und ein Doppelzimmer mit derselben Ausstattung gezeigt. Alles wirkte gemütlich und sauber, sodass wir entschieden die Zimmern zu nehmen. Das Drei-Bett-Zimmer lag preisliche bei $ 90 und das Doppelzimmer bei $70 inklusive Frühstücksbüffet.
Der Tag und die Nacht war somit lang gewesen.
Wir beim Frühstück nach der ersten Nacht im The Davann Luxury Hotel.
Am ersten Morgen in Siem Reap gab es zum Frühstück anstatt des erwarteten Büffets ein Frühstück à la Carte. Wir konnten uns aus der Frühstückskarte alles auswählen und mussten keinen Aufpreis zahlen. Somit fing der Tag für mich mit einem gesunden Müsli-Joghurt Frühstück mit saisonalen Früchten an und ein Mango-Smoothie, der sehr intensiv nach Mango schmeckte. Ja klar, ich hatte ja auch Mango bestellt. Was ich meinte, dieser Smoothie war vermutlich nur mit einer Mango und ein paar Eiswürfeln im Mixer zubereitet worden, sodass der Geschmack der Mango sehr pur war. (Kleine Anmerkung: eigentlich waren es zwei Mango-Smoothies. Der erste wurde mir über den Rücken gekippt 🙂 )

Frank hatte sich zu seinem Frühstück ein Bananen-Smoothie bestellt. Auch hier war der Geschmack der Banane sehr pur und intensive gewesen. Wir alle mochten die erfrischenden Smoothie Variationen und bestellten immer wieder verschiedene Früchte-Smoothies, die auf der Getränkekarte zu finden war.
Natürlich gab es hier auch Speck und Eier, was auch sehr gelungen war.

Hani und Birgit erinnerten sich noch an das gute Chicken-Congee in Bangkok und bestellten somit Congee zum Frühstück. Dieses Congee war zwar auch mit einer Hühnerbrühe zubereitet, war aber eher eine Suppe als ein Reisbrei. Geschmacklich war das asiatische Frühstück auch gut gewesen, nachdem nachgewürzt wurde.

Da wir alle wenig über die Stadt Siem Reap wussten, außer das sie die zweitgrößte Stadt in Kambodscha war und das die Tempelanlage Angkor Wat in der Nähe lag, wollten wir den ersten Tag nutzen und uns die Stadt anschauen.

Unvoreingenommen und ohne Erwartungen machten wir uns auf den Weg und gingen in das Zentrum der Stadt, was ca. 15 Minuten Fußmarsch entfernt war. Unterwegs wirkte Siem Reap vertraut und doch fremd auf mich. Vertraut weil vieles mich an Vietnam erinnerte. Die Straßen mit den vielen Schlaglöchern und den oberirdischen Stromkabeln, die vielen kleine Läden am Straßenrand.

Auch die mobilen Garküchen wirkten sehr vertraut auf Hani und mich. Befremdlich war jedoch, dass obwohl das Land und die Leute mir so vertraut vorkamen, ich sie jedoch aufgrund der Sprache nicht verstand. Wenn man flüchtig hinhörte, meinten wir Vietnamesisch gehört zu haben, da die Khmer-Sprache von der Melodie und Aussprache der vietnamesischen Sprache ähnelte, obwohl sie keine tonale Sprache ist wie Vietnamesisch.

Kleine mobile Garküche, wo gegrillte Minibanane zubereitet und verkauft wurde.
Kinder von Siem Reap

Zur Mittagszeit stand die Sonne so hoch, dass die Hitze fast unerträglich war. So entschieden wir spontan in einem kleinen Restaurant the Venus… für einen kleinen Snack einzukehren. Mein kleiner Snack war Rindfleisch mit Morning Glory (Wasserspinat) und Reis, was eine leichte karamellisierte Note hatte. Sehr lecker !!

Hani hatte ein grünen Mango-Salat mit Hühnchen, was in der Mittagshitze sehr erfrischend war, denn der Salat wurde mit einem Zitronen-Fischsoße-Dressing serviert. Ein muss für jeden Gaumen.

Auch die frischgerollten Sommerrollen mit viel Gemüse waren eine Freude für den Gaumen, denn der dazu servierte Dipp aus Fischsoße, Zitrone, Zucker und noch weitere Zutaten, war harmonisch in sich abgestimmt.

Eindrücke von der Straße in Siem Reap.

Während wir durch die Straßen schlenderten, sahen wir ein englisches Pärchen, die ihre Füße in einen Fischbecken hielten und sehr entspannt wirkten. Neugierig schauten wir uns die Fischbecken genauer an und da just der große Fischbecken frei wurde, wollten wir dies ebenfalls testen. Mutig streckte einer nach dem anderen die Füße in das Becken. Im ersten Augenblick kamen alle Fische in Scharen angeschwommen und versammelten sich um die Füße, sodass einige von uns etwas Panik bekamen. Man musste sich zwingen ruhig und entspannt zu bleiben und das Treiben der Fische zu beobachten. Das Knabbern der Fische fühlte sich wie ein leichtes Zwicken an, denn man konnte die Fische mit ihren doch harten Mäulern spüren, die an der Haut zogen und kratzten.

Nach ungefähr einer halben Stunden waren die Fische satt gefressen, denn einige wollten nicht mehr knabbern, somit beendeten wir die Sitzung und schlenderten weiter und hatten bald auch schon die nächste tierische Begegnung. Wir standen recht lange an diesem kleinen Stand der nur Banane und frittierte Taranteln verkaufte. Wir waren hin und her gerissen, ob wir diese kambodschanische Spezialität probieren sollten, denn es gab vier Taranteln für einen Dollar. Am Ende gingen wir doch weiter ohne die Taranteln probiert zu haben.

Frittierte Taranteln.
Unterwegs bekamen wir sehr viele schöne und interessante Eindrücke von Siem Reap.

Siesta in Siem Reap. Wir waren etwas neidisch auf diesen Tuk Tuk Fahrer in seiner Hängematte, denn die pralle Nachmittagssonne scheinte gnadenlos auf uns.

Hier kamen wir an einer kleinen Bäckerei vorbei, wo sich Dani aus Neugier eine Schokorolle gegönnt hatte. Die Rolle war eine Zusammenspiel aus weißen und dunklen gedämpften Hefeteig, was nicht schlecht schmeckte. Dani meinte jedoch mit einer Schokocreme würde die Rolle besser schmecken.
Dani’s Schokorolle (Oben rechts). Khmer Pizza Smiley mit Würstchen und Eiern als Auge garniert (zweite Reihe links).
Ein stolzer Khmer-Vater, der seine hübschen Töchter durch Siem Reap fährt.
Pub Street, Siem Reap.

Hani hätte sich fast ein neues Fahrrad aus Bambus gekauft. Leider war das Handgepäck schon voll.

Eingang zum Nachtmarkt Siem Reap. Wobei man hier sagen muss, dass Siem Reap viele Night Market hat. Fast um jede Ecke gibt es bspw. um die Pub Street herum viele Nachtmärkte. Leider waren wir doch etwas zu früh und es war noch keines eröffnet.

Wie auch in Thailand dient das Moped hier in Kambodscha als Familienkutsche.

Strommast vor einem unfertigen Gebäude. Das Gerüst besteht teilweise aus Bambus.

Zu guter Letzt kehrten wir in ein Khmer Restaurant nachdem es draußen dunkel wurde. Unsere erste richtige Khmer Mahlzeit. Auf dem Speiseplan stand Fisch Amok, ein typisches Khmer Gericht, Morning Glory mit Huhn, Schweinespieße mit gebratenem Reis, Gemüse-Curry in einer Kokosnuss und gedämpfter Fisch. Highlight dieser Mahlzeit war eindeutig und einstimmig der Fisch Amok, was ein Fisch Curry war, der durch das hinzugefügte Ei eine cremige eierstichartige Konsistenz bekam. Optisch sah dieses Gericht vielleicht nicht wirklich lecker aus dafür war er geschmacklich nicht zu übertreffen.

Während wir auf unser Essen warteten ging das Licht im Restaurant aus und wir saßen für gute fünf Minuten im Dunkeln und konnten noch nicht mal die Hand vor den Augen erkennen. Wir hörten nur ein wildes Geplapper und sahen ab und zu eine Taschenlampe aufblitzen. Die Sicherung ist durchgebrannt. Unsere Bestellung war wohl zu viel gewesen und hatte dem Stromkasten den Rest gegeben.
Gedämpfter Fisch mit Gemüse
Als wir zurück im Hotel angekommen sind, stand eine neue Deko in der Lobby, die uns ein bisschen an Weihnachten erinnerte. Auf die Frage, ob es einen besonderen Anlass gäbe weswegen die Lobby weihnachtlich dekoriert wurde, sagte Sam der General Manager nur, dass in Kambodscha nicht wirklich Weihnachten gefeiert wird, da die Mehrheit Buddhisten sind.

Somit ging der erste Tag in Siem Reap auch zu Ende und unser erster Eindruck war, dass die Khmers, trotz Armut die man überall erkennen kann, ein sehr sympathisches Volk sind und Siem Reap, obwohl die Stadt etwas verschlafen auf uns wirkte, wir uns sehr wohl fühlten.
Anmerkung:
1. Festmahl: 170.000 Riel (ca. 44 €)
2. Tarantel: 1 $ = 4 Stück
3. Fisch-Foot-Massage: 13 $ (für solange wir wollten…es gab keine Zeitbegrenzung …naja..irgendwann sind die Fische satt 🙂 )
4. Hotel: 70 $ für Doppelzimmer, 90 $ für Dreibett-Zimmer












Schreibe einen Kommentar